Vortrag 3, 2. Teil Florian Hoppe

Zusammenfassung: Lasttragender Strohballenbau – Überblick über Forschung und Entwicklung.
Das Errichten von Wandkonstruktionen aus Strohballen ohne zusätzliche lastabtragende Bauteile gilt in Deutschland als ungeregelte Bauweise und unterliegt im Genehmigungsprozess der Zustimmung im Einzelfall (ZiE).
In Deutschland existieren nur vereinzelte realisierte Bauvorhaben, was vor allem an aufwendigen Nachweisverfahren für die Eigenschaften von Strohballenkonstruktionen liegt.
Der zeitliche und finanzielle Aufwand für die Erwirkung der bislang nötigen Zulassung im Einzelfall stellt für die Baubeteiligten eine nicht unerhebliche Einstiegshürde dar und behindert damit die schnellere Verbreitung der lasttragenden Strohballenbauweise in Deutschland.
Vereinzelte Grundlagenuntersuchungen in der Vergangenheit haben eine wichtige Basis gelegt und müssen für eine ausreichende Verwendbarkeit weitergeführt werden.

Hochverdichtete Strohballen als lasttragender Baustoff besitzen durch ihre guten mechanischen,
bauphysikalischen und ökologischen Eigenschaften das Potential, zu einer Antwort auf die gestiegene
Nachfrage nach ökologisch nachhaltigen Lösungen im Bauwesen beizutragen. Durch ihre Eignung als
Dämm- und Konstruktionswerkstoff können sie zu einer signifikanten Reduzierung des
Primärenergiebedarfs von Gebäuden führen.

In einem Kurzüberblick werden die aktuellsten Forschungsprojekte zum Thema lasttragender Strohballenbau dargestellt.
Fragen und Anregungen rund ums Thema Forschen und Bauen mit Strohballenkonstruktionen können im Rahmen der FASBA – Tagung auf dem „Themenmarkt“ (Samstag, 6. Mai um 20 Uhr) in der Jugendherberge Lüneburg gestellt und diskutiert werden.